Sterbebegleitung
Vor dem Tod ihrer geliebten Tiere haben viele Tierhalter Angst und fühlen sich hilflos. In erster Linie beschäftigt die Frage, ob das Tier «erlöst» werden muss und wann der richtige Zeitpunkt dafür da ist. Alternativ besteht vielleicht ja auch die Möglichkeit, das Tier so lange zu begleiten, bis es selbstbestimmt seinen letzten Weg im vertrauten Umfeld gehen kann. Diese Entscheidungen muss jeder Tierhalter für sich alleine und zum Wohle seines Tieres treffen.
Das grösste Geschenk an das Tier, das vielleicht viele Jahre seines Lebens mit seinen Menschen verbracht hat, ist jedoch sicher, wenn es in seiner letzten Lebensphase vertrauens- und liebevoll durch diese begleitet wird und in der Geborgenheit seiner vertrauten Umgebung in aller Ruhe Abschied nehmen und sterben kann. Durch diesen Prozess haben auch die Tierhalter die grosse Chance, sich Schritt für Schritt von ihrem geliebten Begleiter zu verabschieden und endgültig loslassen zu können.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass eine noch grössere Verbundenheit und ein unglaublich dankbares und ungemein tröstendes Gefühl zurück bleibt, wenn die Tiere ihren letzten Weg auf diese Art und Weise gehen dürfen. Ich weiss aber auch, dass es sich um eine sehr emotionale Zeit handelt und sehr viel Kraft und Vertrauen braucht.
Gerne bin ich deshalb bereit, meine Erfahrung mit Ihnen zu teilen und Sie und ihr Tier individuell unterstützend zu begleiten.
Lebende Liebe
(Living love – frei übersetzt aus dem Englischen von Lutz Schneider, Autor des Originals: Martin Scot Kosins, Author of „Maya’s First Rose“)
Wenn Du jemals ein Tier liebst, dann gibt es drei Tage in Deinem Leben, an die Du Dich immer erinnern wirst…
Der erste Tag ist ein Tag, gesegnet mit Glück, wenn Du Deinen jungen neuen Freund nach Hause bringst. Wenn Du Dein erwähltes Haustier nach Hause gebracht hast und Du siehst es die Wohnung erforschen und seinen speziellen Platz in Deinem Flur oder Vorraum für sich in Anspruch nehmen – und wenn Du das erste Mal fühlst, wie es Dir um die Beine streift – dann durchdringt Dich ein Gefühl purer Liebe, das Du durch die vielen Jahre, die da kommen werden, mit Dir tragen wirst.
Der zweite Tag wird sich acht, neun oder zehn Jahre später ereignen. Es wird ein Tag wie jeder andere sein. Alltäglich und nicht aussergewöhnlich. Aber, für einen überraschenden Moment wirst Du auf Deinen langjährigen Freund schauen – und Alter sehen, wo Du einst Jugend sahst. Du wirst langsame überlegte Schritte sehen, wo Du einst Energie erblicktest. Und Du wirst Schlaf sehen, wo Du einst Aktivität sahst. So wirst Du anfangen, die Ernährung Deines Freundes umzustellen – und womöglich wirst Du ein oder zwei Pillen zu seinem Futter geben. Und Du wirst tief in Dir eine wachsende Angst spüren, die Dich die kommende Leere erahnen lässt. Und Du wirst dieses unbehagliche Gefühl kommen und gehen spüren, bis schliesslich der dritte Tag kommt.
Und an diesem Tag – wenn Dein Freund und Gott sich gegen Dich entschieden haben – wirst Du einer Entscheidung gegenüber stehen, die Du ganz allein treffen musst – zugunsten Deines lebenslangen Freundes und mit Unterstützung Deiner eigenen tiefsten Seele. Aber auf welchem Wege auch immer Dein Freund Dich vielleicht verlassen wird – Du wirst Dich einsam fühlen, wie ein einzelner Stern in dunkler Nacht. Aber wenn Du ehrlich zu der Liebe für Dein Haustier stehst, für das Du die vielen, von Freude erfüllten Jahre gesorgt hast, wirst Du vielleicht bemerken, dass eine Seele – nur ein wenig kleiner als Deine eigene – anscheinend mit Dir geht durch die einsamen Tage, die kommen werden. Und in manchen Momenten, wenn Dir Dein Herz schwer wird, wirst Du vielleicht etwas an Deinen Beinen entlang streichen spüren. Nur ganz, ganz leicht. Und wenn Du auf den Platz schaust, an dem Dein lieber – vielleicht liebster Freund – gewöhnlich lag, wirst du Dich an die drei bedeutsamen Tage erinnern. Die Erinnerung wird voraussichtlich schmerzhaft sein und einen Schmerz in Deinem Herzen hinterlassen. Während die Zeit vergeht, kommt und geht dieser Schmerz, als hätte er sein eigenes Leben. Du wirst ihn entweder zurückweisen oder annehmen, und er kann Dich sehr verwirren. Wenn Du ihn zurückweist, wird er Dich deprimieren. Wenn Du ihn annimmst, wird er sich vertiefen. Auf die eine oder andere Art, es wird stets ein Schmerz bleiben.
Aber da wird es, das versichere ich Dir, einen vierten Tag geben – verbunden mit der Erinnerung an Dein geliebtes Tier. Und durch die Schwere in Deinem Herzen wird eine Erkenntnis kommen, die nur Dir gehört. Sie wird einzigartig und stark sein, wie unsere Partnerschaft zu jedem Tier, das wir geliebt und verloren haben. Diese Erkenntnis nimmt die Form lebendiger Liebe an – wie der himmlische Geruch einer Rose, der übrigbleibt, nachdem die Blätter verwelkt sind. Diese Liebe wird bleiben und wachsen – und da sein für unsere Erinnerung. Es ist eine Liebe, die wir uns verdient haben. Es ist ein Erbe, das unsere Haustiere uns vermachen wenn sie gehen. Und es ist ein Geschenk, das wir mit uns tragen werden solange wir leben. Es ist eine Liebe, die nur uns allein gehört. Und bis unsere Zeit selbst zu gehen gekommen ist – um uns vielleicht unseren geliebten Tieren wieder anzuschliessen – ist es eine Liebe, die wir immer besitzen werden.
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